Langsam aber sicher gehen die Zahlen runter und somit auch die Maßnahmen. Die letzten 2 Jahre waren für alle schwer. Viele Branchen haben unfassbare Verluste getragen, die Gastronomie ist eine davon. Corona hat die Branche stark verändert, zum guten und zum schlechten. Was das für Auswirkungen hat, wie die Zukunft aussieht und mehr erfährst du hier.
Gastronomie vor Corona
Die Gastronomie vor 2020 war praktisch dieselbe wie vor 30 Jahren.
Die Speisekarte war noch physisch, Lieferung / Take Away war selten, es gab keine Beschränkungen und keiner wusste was ein QR-Code ist. Gute Zeiten. Keine Anwesenheitslisten, einfach nur hinsetzen, bestellen, essen, zahlen.
Die Gastronomie lebte nach dem Prinzip „Never change a running system“. Man brauchte nichts neues, revolutionäres um voranzukommen. Solange die Basics stimmen wie Essen und Bedienung, läuft der Laden! Leider wurde auch genau dieses Prinzip vielen Gastronomen zum Verhängnis.
Wer keine Rücklagen hat und nicht offen für neues ist, hat nicht lange überlebt. Ich finde „Never change a running system“ deswegen nicht so gut, was ich eher mag ist „If it ain’t broken, don’t fix it„. Diese Herangehensweise ist offener und etwas mehr zukunftsorientiert.
Eine weitere große Eigenschaft der Gastronomie vor 2020 war der Personalmangel, oder eher das managen des Personalmangels. Im Großen und Ganzen war es aber immerhin machbar.
Abb1
Gastronomie nach Corona
Noch ist Corona nicht ganz weg, es zeigt sich schon was sich durchsetzt und was nicht. Wann Corona geschlagen ist (wenn überhaupt), weiß eigentlich keiner genau. Man kann sich aber sicher sein, dass 2022 für alle Gastronomen besser sein wird als 2021 und 2020.
Corona hat alle Bereiche der Gastronomie verändert. Bestellen, Bezahlen, Reservieren, Küchen, Kellnern, einfach alles. Bestellt wird über ein Lieferservice Portal oder die eigene Website / App, oder sogar über einen QR-Code auf dem Tisch vor Ort, bezahlt wird online, reserviert wird online, abgerechnet wird mit einem kleinen Gerät.
Durch Corona haben viele Gastronomen auch ihre Kellner und Köche verloren. Es gibt zurzeit einen extremen Personalmangel, schlimmer als je zuvor! Das wird sich aber bestimmt mit der Zeit legen.
Grundsätzlich ist das auch gut so, denn die Kundenzufriedenheit steigt. Alles was sich durchsetzt, ist schließlich auch von Nutzen. Egal ob Online Bestellung, digitale Speisekarte oder Online Gästeregistrierung. Papierkram ist gestern.
Alles wird bequemer, digital und vernetzt. Besonders die alte Generation hat damit Probleme, auch wenn alles so intuitiv wie möglich gestaltet ist. Das ist auch der größte Stein auf dem Weg zur digitalen Gastronomie, was natürlich auch verständlich ist. So oder so legt sich auch das mit der Zeit.
Was sich durchgesetzt hat und was nicht
Es haben sich die nützlichsten und günstigsten Lösungen durchgesetzt. Dazu gehören digitale Speisekarten, Lieferserviceplattformen, die daraus folgenden eigenen Lieferservice-Webseiten und zum Teil Gästeregistrierungen (Diese werden bald hoffentlich nicht mehr notwendig sein).
Was gefloppt ist, sind z.B. eigene Apps, diese sind zum einen teuer in der Umsetzung und zum anderen schwer an den Gast zu bringen. Extra für ein Restaurant sich die Zeit zu nehmen in 2, 3 Minuten eine App zu installieren und sich anzumelden, will keiner. Schließlich gibt es ja schon Lieferando und co.
Abb2
Digitale Speisekarten
Digitale Speisekarten waren neben den Lieferserviceportalen die ersten „no-brainer“. Gastronomen brauchten eine Möglichkeit deren Angebot ihren Gästen zuhause und vor dem Restaurant zu zeigen, und das ganz kontaktlos.
Außerdem sind digitale Speisekarten papierschonend, einfach zu bearbeiten und bieten mehr Platz für Infos wie Beschreibungen, Allergene und Bilder. Letzteres bieten großes Potential um den Appetit anzuregen und dadurch mehr Umsatz zu generieren. Plus man weiß wenigstens was man bestellt.
Diese Vorteile gelten nicht nur während des Lockdowns, deswegen gibt es digitale Speisekarten z.B. auch auf den Tischen, an Theken oder an Fenstern. Das gute daran ist, dass man die digitale Speisekarte auch von unterwegs aus einsehen kann und spart somit gleichzeitig Zeit vor Ort im Restaurant. Auch für den Kellner ist es von Vorteil, wenn er die Speisekarte nicht bringen muss und der Gast schon weiß was er möchte.
Onlineshops / Lieferserviceportale
Egal ob Lieferando, Wolt oder UberEats, Lieferserviceportale sind zum Teil die Rettung für viele Gastronomen gewesen. Auf die schnelle kann man selber keinen Lieferservice aufbauen / anbieten. Man braucht Fahrer, ein Fahrzeug, Verpackungen und das passende Essen dazu. Einige Küchen können ihr Essen gar nicht liefern, da es nicht transportierbar ist wie beispielsweise ein Steak. Genau diesen Aufwand kann man auch scheuen und einfach den Lieferservicedienst einem unternehmen überlassen die das ganze komplett übernehmen. Das kostet aber leider. Sehr Viel.
Wir sagen immer, dass diese Lieferservice Dienste ein Fluch und Segen. Segen, weil sie vielen Gastronomen aus der Krise halfen. Fluch, weil sie auf Dauer extrem viel kosten, in Form von Umsatzbeteiligung. Deswegen lassen immer mehr Gastronomen ihr eigenes Bestellsystem erstellen. Denn dort gibt es quasi keine Umsatzbeteiligung. Es ist ja ihr eigener Onlineshop, der sogar umsonst erstellt werden kann mit der Überbrückungshilfe. Langfristig kann man so viele tausende Euros sparen, Kundenbeziehung aufbauen und unabhängig von den großen Lieferserviceportalen werden.
Quellen
Titelbild: https://www.pexels.com/de-de/foto/lange-tische-mit-weissen-tuchern-und-braunen-stuhlen-formale-einstellung-50675/
Abb1: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-die-lila-hemd-halt-smartphone-weiss-sitzt-auf-stuhl-826349/
Abb2: https://www.pexels.com/de-de/foto/smartphone-frauen-surfen-internet-6205512/